Sauerteig-Notfallplan: So sicherst du dein Anstellgut für alle Fälle!

von Jörchel

Liebe Sauerteig-Enthusiasten und Backfreunde! 👋

Wer einmal die Magie eines lebendigen Sauerteigansatzes erlebt hat, weiß, wie wertvoll dieses kleine Ökosystem aus Mehl und Wasser ist. Er ist die Seele eurer Brote, verantwortlich für Geschmack, Textur und Haltbarkeit. Aber was tun, wenn der geliebte Ansatz mal schlappmacht, von Schimmel befallen wird oder ihr ihn aus anderen Gründen zu verlieren droht? Keine Panik! Jörchel hat da ein paar bewährte Notfallpläne für euch, damit euer Sauerteig-Abenteuer nicht abrupt endet.

Die Klassiker: Einfrieren und Trockenpulver

Ihr habt es schon richtig erkannt: Einfrieren und die Herstellung eines Trockenpulvers mit viel Mehl sind zwei gängige und effektive Methoden, um euren Sauerteigansatz für längere Zeit zu konservieren.

  • Die Eiszeit für den Sauerteig: Das Einfrieren ist eine relativ einfache Methode, um die Aktivität der Mikroorganismen quasi auf Eis zu legen.
  • So geht's: Nehmt einen aktiven, gut gefütterten Sauerteigansatz. Gebt ihn in einen gefriergeeigneten Behälter (nicht randvoll füllen, da er sich ausdehnen kann) oder einen Gefrierbeutel. Verschließt ihn luftdicht und ab damit in den Gefrierschrank.
    Die Reaktivierung: Um den gefrorenen Sauerteig wieder zum Leben zu erwecken, taut ihn langsam im Kühlschrank auf. Gebt ihm dann ein bis zwei Fütterungen bei Raumtemperatur, bis er wieder aktiv Bläschen bildet und sein Volumen zunimmt. Geduld ist hier wichtig!

Das Mehl-Mumiengrab: Das Trocknen des Anstellguts mit viel Mehl entzieht den Mikroorganismen die Feuchtigkeit und versetzt sie in einen Ruhezustand.

  • So geht's: Nehmt einen aktiven Sauerteig und gebt nach und nach so viel Mehl hinzu, bis ein krümeliger, trockener Teig entsteht. Dieser sollte sich nicht mehr klebrig anfühlen. Verreibt die Krümel zu einem feinen Pulver. Bewahrt das Pulver in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, dunklen Ort auf.
    Die Reaktivierung: Gebt das Sauerteigpulver mit der gleichen Menge Wasser und etwas Mehl in ein Glas. Verrührt alles gut und lasst es bei Raumtemperatur stehen. Füttert es regelmäßig, bis es wieder aktiv wird. Auch hier kann es ein paar Tage dauern.

Jörchels Extra-Tipps für die Sauerteig-Sicherheit:

Neben den bekannten Methoden gibt es noch ein paar weitere Kniffe, die euch im Notfall helfen können:

  • Der kühle Schlaf: Die Kühlschrank-Methode: Für eine kurz- bis mittelfristige Pause könnt ihr euren aktiven Sauerteig einfach in den Kühlschrank stellen. Die Kälte verlangsamt die Fermentation. Vor der nächsten Nutzung müsst ihr ihn ein paar Mal füttern, um ihn wieder auf Touren zu bringen. Vergesst aber nicht: Der Kühlschrank ist keine Dauerlösung für die Ewigkeit.
  • Trocken auf Papier: Die Flocken-Rettung: Diese Methode ist ideal, wenn ihr wenig Platz habt oder eine sehr lange Lagerung anstrebt.
  • So geht's: Streicht eine dünne Schicht eures aktiven Anstellguts auf ein Stück Backpapier. Lasst es an einem warmen, luftigen Ort (nicht in direkter Sonne) vollständig trocknen. Die getrockneten Flocken könnt ihr dann vorsichtig vom Papier lösen und in einem luftdichten Behälter aufbewahren.
    Die Reaktivierung: Gebt die getrockneten Flocken mit etwas Wasser in ein Glas und verrührt sie. Lasst sie einige Stunden quellen und füttert dann mit Mehl. Es kann ein paar Fütterungen dauern, bis die Aktivität zurückkehrt.
    Fazit: Vorsorge ist besser als Nachsorge!

Ein gesunder und aktiver Sauerteigansatz ist das Herzstück vieler toller Brote. Mit diesen Methoden habt ihr verschiedene Optionen, um ihn für den Fall der Fälle zu sichern. Wählt die Methode, die am besten zu euren Bedürfnissen und eurer Backroutine passt. Und denkt daran: Ein Backup in petto zu haben, gibt ein gutes Gefühl und bewahrt euch vor bösen Überraschungen in der Backstube!

Happy Baking wünscht euch

Euer Jörch von joerchels-welt.de

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